• Freitag, 12. Januar 2024

Die besten grünen Banken

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In vielen Lebensbereichen ist seit einiger Zeit die Entwicklung zu beobachten, dass sich Konsumenten auch dafür interessieren, unter welchen Bedingungen die Produkte hergestellt werden, die sie in Anspruch nehmen. Seinen Ursprung hat der Trend bei der Ernährung, wo immer mehr Menschen Erzeugnisse aus konventioneller Produktion ablehnen. Nicht nur, weil es möglicherweise besser schmeckt und gesünder ist, sondern auch aus ethischen Gründen. Mit der Kaufentscheidung soll dazu beigetragen werden, dass die Welt wenigstens ein bisschen besser wird. Dieser Trend strahlt mittlerweile auf viele andere Bereiche unserer Gesellschaft ab und was beim Essen biologisch ist, das ist in der Bankenbranche grün. Dabei handelt es sich nicht etwa um Banken, bei denen die Kunden besonders gesunde Produkte bekommen, sondern diese Institute haben es sich zur Mission gemacht, ihre Geschäftspolitik nach bestimmten ethischen, nachhaltigen und ökologischen Kriterien auszurichten. Die Kunden können von solchen Geldhäusern zunächst vor allem zweierlei erwarten: Einen persönlichen Beitrag für eine bessere Gesellschaft aber natürlich vor allem ein überzeugendes Dienstleistungsangebot, auf dessen Basis sie ihre Bankgeschäfte abwickeln können. Die Ansprüche in beiden Kategorien sind dabei höchst unterschiedlich, so dass es auch bei der Wahl des richtigen Anbieters auf einen gründlichen Vergleich ankommt. Dabei sollten sich die Kunden von vorherein darauf einstellen, dass sie etwa für Girokonten bei diesen Banken etwas mehr bezahlen müssen, als es bei „normalen“ konventionellen Banken der Fall ist. Daher sollte auch darauf geachtet werden, dass die Gegenleistung stimmt. In diesem Artikel möchten wir das Konzept von grünen Banken einmal näher beleuchten und einige wichtige Vertreter vorstellen.

Was wollen Grüne Banken eigentlich genau?

Während bei ökologischen Produkten der Vorteil im wahrsten Sinne des Wortes auf der Hand liegt, ist die Sache bei Banken etwas komplizierter. Denn diese haben kein physisches Produkt, sondern bieten eine Dienstleistung. Dabei ist es für viele schwer vorstellbar, wo der Vorteil bei einem grünen Konto liegen soll. Tatsächlich bietet das Girokonto selber auch kaum unmittelbare Vorteile hinsichtlich der Ökologie. Doch das Geschäft einer Bank besteht bekanntlich nicht nur darin, das Geld von Kunden auf Girokonten zu verwalten, sondern es auch in Form von Krediten an Unternehmen aber auch an andere Privatleute auszuleihen. Dabei können sich Banken bei der Steuerung der Kreditvergabe auf besondere Kriterien festlegen, welche Projekte besonders berücksichtigt werden und welche Vorhaben von einer Kreditvergabe kategorisch ausgeschlossen sind. Der Begriffe grün kann dabei durchaus etwas breiter gefasst werden. Nicht alle Banken, die zu dieser Kategorie gehören, haben sich ausschließlich ökologischen Zielen verpflichtet und unterstützen nur energetische Sanierung, nachhaltige wirtschaftende Bauern oder die Erzeugung von regenerativer Energie. Häufig reichen die Projekte, die durch diese Banken bevorzugt unterstützt werden auch in den sozialen Bereich, etwa indem Bildungsinitiativen oder Mehrgenerationenhäuser finanziert werden. Doch genauso wie bei normalen Geschäftsbanken sind natürlich auch grüne Banken zunächst dazu gezwungen, nach ökonomischen Kriterien zu wirtschaften. Vor diesem Hintergrund kann wohl kaum erwartet werden, dass Kredite nur aufgrund ökologischer Kriterien vergeben werden. Wenn aber zunächst die gleichen ökonomischen Regeln gelten, ist die Frage berechtigt, wo eigentlich der Vorteil einer solchen Bank konkret liegt.

Grüne Banken verfügen auch über spezielle Beratungskompetenz

Der Vorteil von grünen Banken aus Sicht von Kreditbanken liegt etwa auch darin, dass diese Banken eine besondere Kompetenz und auch über gute Kontakte verfügen, wenn es um die Umsetzung entsprechender Projekte geht. Auf dieser Grundlage können sie einschlägige Vorhaben zum einen besser beurteilen und deren Erfolgsaussichten realistischer bewerten. Projekte, von denen eine konventionelle Bank eher die Finger lässt, haben daher bei einer grünen Bank durchaus noch eine Chance auf Finanzierung. Vor allem können Kunden von grünen Banken aber profitieren, da diese aufgrund ihrer Ausrichtung besondere Kompetenzen und Kontakte erworben haben. Es können also durchaus konkrete Beratungen erwartet werden, wie eine Umsetzung gelingen und wirtschaftlich gestaltet werden kann. Zudem kann auf Partner verwiesen werden, die bei der Umsetzung helfen. Da die Bank so möglicherweise einen besseren Einblick in das Vorhaben erhält, ist es auch möglich, dass bessere Konditionen angeboten werden. Prinzipiell sollte aber auch bei Krediten nicht davon ausgegangen werden, dass diese Banken per se niedrigere Zinsen bieten.

Ein weiterer Aspekt dieser Banken kann darin gesehen werden, dass bestimmte Projekte von der Finanzierung ausgeschlossen sind. Projekte, die mit Waffenproduktion, Kinderarbeit oder konventioneller Energieerzeugung in Verbindung stehen, sind prinzipiell ausgeschlossen. Dies muss durch die Kunden auch detailliert nachgewiesen werden, was den bürokratischen Aufwand mitunter erhöhen kann.

Welche grünen Banken gibt es derzeit und was bieten sie?

Die Szene der grünen Banken ist derzeit noch klein. Dies gilt zumindest dann, wenn nur Institute berücksichtigt werden, die ihr Modell vollständig auf entsprechende Ziele ausgerichtet haben. Darüber hinaus gibt es auch immer wieder Versuche größerer Banken, in diesem Bereich Fuß zu fassen und sich ökologisch oder nachhaltig zu geben. Für Kunden, die auf der Suche nach einem vollständig ökologisch ausgerichteten Institut sind, kommen dagegen nur einige wenige Institute in Frage. Hierzu zählen in jedem Fall die Umweltbank, die EthikBank, die GLS Bank und die Triodos Bank. Alle Banken bieten dabei Kontenmodelle für Privatkunden, die prinzipiell mit den Angeboten anderer Banken mithalten können. Kostenlose Kontomodelle können dabei jedoch nicht erwartet werden. So kann etwa bei der Triodos Bank ein Girokonto für 3,50 Euro je Monat eröffnet werden. Hinzu kommen Kosten von 15 Euro je Jahr für eine Bankkarte, sowie für eine Kreditkarte in Höhe von 25 Euro je Jahr, so dass sich die Jahreskosten in diesem Fall auf 82 Euro belaufen. Dabei kann kostenlos Geld abgehoben werden und Transaktionen schlagen auch nicht zusätzlich zu Buche. In einem ähnlichen Bereich liegen die Girokonten der Ethik Bank und der GLS Bank, wo für ein ähnliches Leistungspaket 85 Euro bzw. 90 Euro jährlich bezahlt werden müssen. Die Umweltbank bietet kein Girokonto für Privatleute. Dafür können, wie auch teilweise bei den anderen Banken, weitere Angebote genutzt werden, wie etwa Tagesgeld, Festgeld, Wachstumssparverträge oder Depots für Wertpapiere.

Fazit – Grüne Banken bieten ideellen und praktischen Nutzen

Zweifellos handelt es sich bei grünem Banking und den in diesem Segment aktiven Banken um einen Bereich mit Zukunft. Dafür sorgt vor allem das wachsende Bewusstsein vieler Verbraucher für entsprechende Themen. Profitieren können private Konsumenten dabei zweierlei: Einmal ideell, daneben aber auch ganz direkt. Der ideelle Nutzen steht im Vordergrund, wenn sich Kunden bewusst für eine Grüne Bank als Partner entscheiden, um mit ihrer Entscheidung etwas für ihre Umwelt oder die Gesellschaft zu tun. Dabei sollte klar sein, dass die Angebote dieser Institute etwa für Girokonten nicht mit den Top Angeboten der Branche mithalten können. Kostenlose Girokonten gibt es hier nicht. Direkt können dagegen Akteure profitieren, die selber ein entsprechendes Projekt umsetzen und sich für eine Finanzierung interessieren. Von grünen Banken erhalten sie dabei neben einer kompetenten Beratung auch Hinweise auf wichtige Ansprechpartner. Und unter Umständen werden auch Projekte finanziert, die von konventionellen Banken bereits abgelehnt wurden, auch wenn die marktwirtschaftlichen Gesetze auch durch Grüne Banken nicht ausgehebelt werden können.

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